Klimaschutz und gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland
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Klimaschutz und gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland
Wir wollten wissen, wie sich die Themen Klimaschutz und Zusammenhalt zueinander verhalten. Wie denken unterschiedliche Menschen in Deutschland über den Klimawandel? Was erwarten sie sich von Klimaschutz? Wie sehen sie ihre eigene Rolle darin? Und wie nehmen sie die öffentliche Debatte zum Thema wahr? Die Studie basiert auf der Verbindung von Fokusgruppengesprächen und einer Befragung von über 2000 Menschen. Unser Ziel war es zu ergründen, ob es in der Klimafrage eine gemeinsame Basis über gesellschaftliche Trennlinien hinweg gibt - und falls ja, wie ein Klimaschutz der verbindet, gestaltet werden kann.
Mit dieser Forschung schließen wir an unsere Studie „Die andere deutsche Teilung. Zustand und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft" von 2019 an. In einer Verschränkung aus sozialpsychologischen und politikwissenschaftlichen Methoden können wir erneut zeigen, wie die Gesellschaft, aber auch die sechs identifizierten gesellschaftlichen Typen, Klimapolitik wahrnehmen und wo es Gemeinsamkeiten aber auch Spaltungspotenzial im Zusammenhang mit der Klimafrage gibt. Mehr über unseren Forschungsansatz erfahren Sie hier.
Klimawandel ist für Menschen real
Die Menschen in Deutschland haben gemeinsam, dass der Klimawandel sie enorm beschäftigt - und zwar alle Teile der Bevölkerung und über Generationen hinweg. 80 Prozent der Menschen in Deutschland machen sich Sorgen über den Klimawandel. Die Pandemie-Bekämpfung ausgenommen, sehen sie beim Klima- und Umweltschutz den dringendsten politischen Handlungsbedarf. 65 Prozent halten die Folgen des Klimawandels bereits heute für spürbar.
Individuelle Handlungsbereitschaft & Hilflosigkeit als dominantes Gefühl
76 Prozent der Befragten glauben, dass sie mit ihrem persönlichen Verhalten einen Unterschied beim Klimaschutz machen können. Zugleich haben viele Menschen aber das Gefühl, dass sie mehr tun als ihr Umfeld oder große gesellschaftliche Akteure. 70 Prozent glauben, dass die Wirtschaft eher zu wenig bzw. viel zu wenig für den Klimaschutz tut. Die stärksten Gefühle zum Klimawandel sind Hilflosigkeit mit 45 Prozent, gefolgt von Enttäuschung (31 Prozent) und Wut (27 Prozent).
Umfassender Plan für den Klimaschutz
Ein Großteil der Befragten fordert ein verstärktes Vorgehen gegen die Folgen des Klimawandels: 71 Prozent erwarten von der Politik einen umfassenden Plan, der zügig umgesetzt werden soll. Zudem wollen die Menschen einen gesellschaftlichen Rahmen, der mehr Klarheit gibt: So sprechen sich 66 Prozent der Befragten für mehr Vorschriften und Regeln aus, damit jeder von uns genug für den Klimaschutz macht
Klimadebatte wird als spaltend erlebt
Obwohl die allermeisten Menschen über mehr Klimaschutz nachdenken und das Thema verbindendes Potenzial hat, nehmen 80 Prozent der Befragten die öffentliche Klimadebatte häufig als spaltend wahr und meiden oft Gespräche über Klimathemen im privaten Umfeld. 70 Prozent sagen, dass die meisten Menschen in Deutschland den Klimawandel nicht ernst genug nehmen.
Das Gemeinwesen stärken
Für die Menschen ist Klimaschutz besonders attraktiv, wenn es nicht nur um Verzicht oder ein “Verlustgeschäft” geht, sondern wenn damit auch eine erkennbare Stärkung oder Bereicherung des Gemeinwesens einhergeht. So befürworten 84 Prozent aller Befragten die Einführung eines kostenlosen öffentlichen Personennahverkehrs.
Ein Überblick über die Inhalte
Die Autorinnen und Autoren
Jérémie Gagné
Laura-Kristine Krause
Pressemitteilung, 10.06.2021, Große Klima-Erhebung von More in Common: „Ausbleibendes Handeln gegen Klimawandel gefährdet gesellschaftlichen Zusammenhalt", Pressemitteilung als Download
Mit dem Klima-Quiz probieren wir etwas Neues, indem wir unsere Erkenntnisse (zusätzlich zu unseren Studien) kurz und knapp für alle zusammengestellt haben, die an Klimathemen arbeiten. Das Quiz gibt einen Einblick in die wichtigsten Ableitungen zu Klimaschutz und gesellschaftlichem Zusammenhalt.
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