• Gesellschaft & Demokratie
  • Zukunft
  • November 2025

In eine gemeinsame Zukunft: Was wir uns für unser Land wünschen

Themenreihe „Was uns verbindet“

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Wie soll Deutschland in Zukunft aussehen? Diese Frage beschäftigt die Menschen mehr, als viele denken. 83 Prozent machen sich regelmäßig Gedanken darüber, wie sich unser Land entwickeln soll. Gleichzeitig wünschen sich 77 Prozent eine verbindliche Debatte darüber, wie wir zusammenleben wollen. Unser neues Themenpapier zeigt: Das Nachdenken über das Morgen kann uns verbinden. Denn wir sind mit unseren Gedanken nicht alleine.

Unsere Forschung zeigt jedoch auch eine Leerstelle. Viele Menschen vermissen Akteure, die Verantwortung für die Zukunft übernehmen. Nur rund 20 Prozent finden, dass die Politik hier genug tut. Bei den Medien sind es 28 Prozent, bei der Wirtschaft 36 Prozent. Es braucht also mutige und glaubhafte Angebote zur Zukunftsgestaltung. Genau hier kann Zivilgesellschaft ansetzen.

Geteilte Zukunftswünsche als Ausgangspunkt

Was wünschen sich die Menschen konkret für ihr ideales Deutschland? Die Vorstellungen liegen oft näher beieinander, als die öffentliche Debatte vermuten lässt. Viele möchten in einem Land leben, in dem alle Menschen ordentlich von ihrer Arbeit leben können. Sie wünschen sich gegenseitigen Respekt und Wertschätzung. Und sie wollen sich sicher fühlen.

Ebenso wichtig ist, dass das Land funktioniert. Die Menschen fordern hochwertige Infrastruktur, eine effiziente Verwaltung und pünktlichen Nah- und Fernverkehr. Diese Wünsche ziehen sich quer durch alle gesellschaftlichen Gruppen. Sie bieten Anknüpfungspunkte für ein konstruktives Gespräch über die gemeinsame Zukunft.

Verbindendes auch bei kontroversen Themen

Selbst bei vermeintlichen „Trigger-Themen“ sehen wir mehr Gemeinsamkeiten, als es auf den ersten Blick scheint. Der Klimawandel ist für die allermeisten Menschen in Deutschland real. Große Mehrheiten wünschen sich entschiedenes kollektives Handeln und verbindliche Regeln für alle.

Auch im kontrovers diskutierten Politikfeld Migration gibt es gemeinsame Anliegen. Beitragsgerechtigkeit, Empathie, das Bedürfnis nach Kontrolle und Miteinander: Diese Werte teilen viele Menschen, auch wenn sie unterschiedliche Prioritäten setzen. Geteilte Grundbedürfnisse sind zwar nur das Fundament. Sie ersetzen nicht die Aushandlung konkreter Lösungen. Aber sie können Gesprächsräume öffnen.

Was das für die Praxis bedeutet

Über eine gemeinsame Zukunft zu sprechen, erfordert Offenheit und Mut. Es braucht Geduld und die Bereitschaft für gegenseitiges Verständnis. Doch nur so können wir das Vertrauen in demokratische Institutionen und in unsere Gesellschaft stärken. Die Publikation enthält daher auch Reflexionsfragen für die zivilgesellschaftliche Arbeit.

Warum wir stärker auf Gemeinsamkeiten setzen sollten

Jetzt das erste Papier unserer Themenreihe lesen.

Wir rücken Gemeinsamkeiten in den Fokus

In einer Zeit, in der oft von Spaltung und Gegensätzen die Rede ist, gerät leicht aus dem Blick, was wir als Gesellschaft gemeinsam haben. Dabei wäre es gerade jetzt wichtig, mehr über unsere Gemeinsamkeiten nachzudenken. In diesem kurzen Impulspapier erläutern wir basierend auf unserer Forschung, aber auch aus sozialpsychologischer Perspektive, wieso. Das Papier ist der Auftakt zur Themenreihe „Was uns verbindet“.

Zur Studie

Themenreihe: Was uns verbindet

In unserer Themenreihe „Was uns verbindet“ geben wir Einblicke in unsere Forschung und liefern Impulse, wie die Erkenntnisse in die (zivilgesellschaftliche) Praxis übertragen werden können. Dabei ist uns ein nuancierten Blick wichtig: Der Fokus auf Gemeinsamkeiten sollten nicht als rosarote Gesellschaftsbrille verstanden werden. Denn nicht nur zeigen viele Studien, dass sich die Menschen in Deutschland aktuell vor allem in einem negativen Blick auf das Land einig sind, sondern Gemeinsamkeiten werden auch immer wieder genutzt, um abzugrenzen und auszuschließen. Wir nehmen von daher in den Blick, was uns als Gesellschaft als Ganzes verbindet, wo neue oder bisher unentdeckte Gemeinsamkeiten liegen – und wie hier eine kollektive Handlungsfähigkeit entstehen kann.

Das Projektteam

Sarah Wohlfeld

Anna Lob