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  • Zukunft
  • November 2025

Deutsche Identität(en)? Wer wir als Gesellschaft sein wollen

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Über Deutschland und das, was es womöglich ausmacht, spricht man hierzulande häufig verhalten. 85 Prozent nennen Deutschland ihre Heimat, doch nur 40 Prozent finden es einfach, gelassen über deutsche „Identität“ zu sprechen. Mit unserer neuen Studie zeigen wir, basierend auf einer Befragung von über 2.000 Menschen, dass in unserem Land verbindende Selbstbilder existieren und dass 75 Prozent sich ein gemeinsames Verständnis wünschen, wer wir als Gesellschaft sein wollen.

Die Befunde unserer Forschung sind vielschichtig: Die große Mehrheit pflegt ein positives Grundverhältnis zu unserem Land. 83 Prozent mögen Deutschland, 72 Prozent fühlen sich persönlich mit dem Land als Ganzem verbunden – stärker als mit der eigenen Region oder dem Wohnort. Viele Menschen erleben Deutschland im „Noch“-Modus: Seine von vielen geschätzten Langzeitstärken wie Leistungsfähigkeit, Solidität, seine demokratische Ausgleichs- und Handlungsfähigkeit stehen gefühlt unter Druck. 52 Prozent sehen Deutschland im internationalen Abstieg, nur 22 Prozent halten das heutige Deutschland für das beste, „das es je gab“.

 

 

Unsere Forschungserkenntnisse zeigen deutlich: Ein konstruktives Gespräch über gemeinsame Selbstverständnisse ist nicht nur möglich, sondern wird von den meisten Menschen ausdrücklich gewünscht. Dabei geht es jedoch nicht um starre Identitätskorsetts, sondern vielmehr um eine behutsame Suche nach gemeinsamen „Eckpfeilern“ in unserer Bundesrepublik. Deshalb wollen wir mit dieser Studie die Grundlagen für eine nuancierte Debatte schaffen – und zwar gemeinsam mit Partnern aus Politik, Zivilgesellschaft, Medien und Wirtschaft. Denn nur so können wir die Verständigung über verbindende Selbstbilder in unserem pluralistischen Land voranbringen.

Wichtige Erkenntnisse in Kürze

Die folgenden Erkenntnisse sind eine Auswahl der wichtigsten Ergebnisse. Die vollständige Studie enthält detaillierte Analysen, weitere Datenaufschlüsselungen und alle Grafiken.

  • Stärken & Sorgen

    Menschen verbinden mit Deutschland vor allem regionale Schönheit (39% nennen deutsche Landschaften als wichtigsten Identifikationsbezug), Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit, sowie demokratische Errungenschaften. Aber: Nur 22 Prozent glauben, das Land heute sei das beste Deutschland, „das es je gab“, Bei 30- bis 39-Jährigen sind es sogar nur 15 Prozent.

     

  • Vergangenheit & Veränderung

  • Einwanderung & Zugehörigkeit

  • Zukunft & Zusammenhalt

Wie können wir über deutsche Identitäten diskutieren

Aus diesen Befunden ergeben sich klare Handlungsanlässe: Politik kann über programmatische Zukunftsarbeit das Vertrauen in unsere kollektive Handlungsfähigkeit stärken. Zivilgesellschaft kann mit ihrem Einsatz gegenseitige Anerkennung und Gemeinsamkeit in der Gesellschaft stark machen. Medien können dazu beitragen, Nuance und Perspektivenvielfalt in öffentlichen Zukunftsdebatten zu wahren. Wirtschaftsunternehmen können über ihre Identifikationswirkung, Investitionen und ihre Kultur am Arbeitsplatz wirken. All dies kann die Verständigung über verbindende Selbstbilder in der Bundesrepublik befördern.

Wer wir als Republik – unter Wertschätzung aller individueller Selbstverständnisse – sein wollen, ist eine fundamentale Frage unseres pluralistischen und modernen Landes. Umso mehr überzeugende Antworten wir darauf finden, umso besser.

 

Wir danken der Robert Bosch Stiftung für ihre Unterstützung im Rahmen unserer strategischen Partnerschaft.

Webinar zur Studie

In einem kompakten einstündigen Webinar am 01. Dezember 2025 von 13 bis 14 Uhr stellen wir die zentralen Erkenntnisse unseres Studie vor und geben allen Interessierten die Möglichkeit, Fragen zu der Forschung zu stellen.

Webinar zur Studie "Deutsche Identäten" am 1. Dezember 20225

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Das Team hinter der Studie

Jérémie Gagné (Autor)
David Melches (Autor)
Falco Hüsson (Datenanalyse und -visualisierung)
Anna Lob (Redaktion)
Wiebke Ewering (Kommunikation)

Presse

Die Pressemitteilung können Sie hier herunterladen.

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