
- Gesellschaft & Demokratie
- August 2025
Konstruktiv darüber reden: Fünf Fragen für zukunftsfähige Einwanderungsdebatten
Migration wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Viele Menschen empfinden es als schwierig, gelassen über das Thema zu sprechen. Mit diesem Impulspapier zeigen wir basierend auf einer aktuellen quantitativen Befragung von 2.000 Menschen, dass konstruktive Einwanderungsdebatten durchaus möglich sind – wenn wir den richtigen Rahmen setzen.
In unserer Forschung hören wir immer wieder: Die meisten Menschen in unserem Land wünschen sich ein gutes Gestaltungsgespräch zu Einwanderungsfragen – aber die derzeitige Debatte wird dem nicht gerecht. Manche erleben das gesellschaftliche Klima als zunehmend aggressiv und unmenschlich, andere haben das Gefühl, ihre Ansichten nicht unbefangen äußern zu können. Insgesamt zeigt sich: Viele Menschen denken differenziert über Migration nach – oft tastend, bemüht, verschiedene Werte und Bedürfnisse miteinander in Einklang zu bringen.
Basierend auf unseren Forschungserkenntnissen glauben wir, dass ein konstruktives und gestaltungsorientiertes Einwanderungsgespräch in Deutschland möglich ist. Mit diesem Impulspapier wollen wir daher fünf Fragen einbringen, die uns in der gesellschaftlichen Debatte zu Migration weiterhelfen können. Unser Fokus liegt darauf, einige zentrale Aspekte aufzuwerfen, um gemeinsam mit Partnern aus Zivilgesellschaft, Politik, Medien und Wirtschaft zukunftsfähige Einwanderungsdebatten zu befördern.
Fünf Fragen für eine zukunftsfähige Einwanderungsdebatte – unsere Kernerkenntnisse
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Kompetenz – Wie gut „können“ wir Einwanderung?
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Kontrolle – Wie sichern wir unsere Handlungs- und Gestaltungsmacht?
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Beitrag – Was bringen wir alle in die Gesellschaft ein?
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Empathie – Wie sichern wir das Menschliche?
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Miteinander – Wie wollen wir zusammenleben?
Ein konstruktives Gespräch ist möglich
Das Thema Migration ist komplex und herausfordernd, aber ein konstruktives Gespräch darüber ist möglich. In der Bevölkerung besteht der Wunsch nach einem differenzierten Umgang – nach einem Gestaltungswillen, der sich nicht auf binäre Ja-Nein-Muster zurückzieht, sondern die verschiedenen Teilaspekte wie Miteinander und Mitgefühl, die Handlungskompetenz der zuständigen Institutionen, Kontrolle und Beitragsgerechtigkeit zusammen denkt. Und nach überzeugenden Zukunftsbildern für unsere Einwanderungsgesellschaft.
Wir bedanken bei der Robert Bosch Stiftung für die Förderung dieser Forschung.
Ein Überblick über die Inhalte
- Executive Summary
- Komplexes Thema, schwierige Gespräche: Wie richten wir in Migrationsdebatten den Fokus auf Zukunftsgestaltung?
- Der rote Faden: Fünf Fragen für gestaltungsorientierte Einwanderungsdebatten
- Kompetenz: Wie gut „können“ wir Einwanderung?
- Kontrolle: Wie sichern wir unsere Handlungs- und Gestaltungsmacht?
- Beitrag: Was bringen wir alle in die Gesellschaft ein?
- Empathie: Wie sichern wir das Menschliche?
- Miteinander: Wie wollen wir zusammenleben?
- Fazit: Mut zur Gestaltung
Webinar zum Impulspapier
In einem kompakten einstündigen Webinar am 11. September 2025 von 14 bis 15 Uhr stellen wir die zentralen Erkenntnisse unseres Impulspapiers vor und geben allen Interessierten die Möglichkeit Fragen zu der Forschung zu stellen.
Internationale Forschungsergebnisse
Neben der Forschung zur Wahrnehmung von Migration in Deutschland, wurde im Rahmen des Projekts „Europe Talke Migration“ auch vergleichende Forschung in Frankreich, Italien, Polen und Spanien durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Forschung sind auf unserer internationalen Website verfügbar.
Das Team hinter diesem Impulspapier
Ben Mason-Sucher
Melissa Medina-Márquez
Jérémie Gagné
Falco Hüsson
Anna Lob
Inga Gertmann
Briefings
Anfragen an deutschland@moreincommon.com